Verantwortung beim BVB:
Borussia verbindet.
Borussia packt an.
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Verantwortung beim BVB:
Spieltag ist
Feiertag
Unser Plan vom Spiel
Nachhaltige Entwicklung des BVB
Vorwort

„Der Fußball als Spiegel der Gesellschaft”
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie sehr der Fußball ein Spiegelbild unserer Gesellschaft ist und wie sehr wir als Fußballgemeinschaft in die sozialen, ökonomischen und ökologischen Entwicklungen, ja zum Teil Verwerfungen einbezogen sind, das hat die zurückliegende Saison wie kaum eine andere zuvor vor Augen geführt. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist ein nicht für möglich gehaltener Akt der Aggression in Europa, der mit tausendfachem Leid und unbeschreiblicher Zerstörung einhergeht. Borussia Dortmund hat hierzu deutlich Stellung bezogen und trägt mit der breiten Unterstützung seiner Anhängerschaft ein wenig zur Linderung der Auswirkungen vor Ort und für die geflüchteten Menschen in Dortmund und Umgebung bei. Wir bedanken uns bei unseren Mitarbeiter*innen sowie bei allen Engagierten für das Geleistete!
Darauf stolz zu sein, trifft nicht den richtigen Ton. Die Frage ist doch, was es bedeutet, wenn auf eine einzige Mail-Anfrage mit der Bitte um Unterstützung beim Packen eines Transports mit Hilfsgütern für die Ukraine innerhalb eines Tages über einhundert verbindliche Zusagen eintreffen. Es bedeutet, dass wir uns fest darauf verlassen können, dass in der Mitte der schwarzgelben Gemeinschaft eine große Bereitschaft vorhanden ist, freiwillig, ehrenamtlich und konkret zu helfen. Aus unserer Sicht bedeutet es darüber hinaus, dass der Fußball weiterhin eine enorme gesellschaftliche Kraft entfalten kann, die es unbedingt zu schützen und zu stärken gilt. Dies besonders in einer Zeit, in der andere gesellschaftliche Strukturen an Stärke einbüßen.
Das ist keinesfalls selbstverständlicher Konsens. Wir arbeiten täglich daran, den zum Teil undifferenzierten Tönen um die vermeintlich verloren gegangene Bodenhaftung des Profifußballs sachliche Beiträge auf der Basis von belegbaren Fakten entgegenzusetzen. Es ist uns wichtig, darauf hinzuweisen, dass insbesondere die aktiven Fanszenen nicht nur von Borussia Dortmund ganz überwiegend einen wertvollen Beitrag zur Diskussionskultur zu Themen mit gesellschaftlicher Bedeutung liefern. Auch hieran zeigt sich die Vielfalt der Einflüsse auf und durch den Fußball.
Die Folgen des Krieges sind beim BVB wie bei uns allen zu spüren. Zum einen sind es die wirtschaftlichen Aspekte mit der Verteuerung der Energie und einer allgemeinen Preissteigerung bei Gütern, die der BVB einkauft und zu verträglichen Konditionen anbieten will. Zum anderen besteht eine verständliche Unsicherheit bei allen Bürger*innen bezüglich der politischen Entwicklung in Europa, der Sicherheit des Arbeitsplatzes und der eigenen Vorsorge. Es gehört zu den aktuellen Herausforderungen, unter diesen Umständen ein durch Übernehmen von gesellschaftlicher Verantwortung geprägtes Angebot an unsere Fans zu gestalten.
Der Profifußball hat bereits in der Coronakrise äußerst verantwortlich gehandelt. Und auch die zurückliegende Saison hat höchste Flexibilität unserer Mitarbeiter*innen in einem herausfordernden Pandemieumfeld erfordert. Erst wenige Spieltage konnten 2022 in scheinbarer Normalität und endlich mit unseren Fans im Stadion durchgeführt werden. Tatsächlich sind diese Spieltage alles andere als normal verlaufen, da zwar unter Volllast gearbeitet werden musste, dies aber mit einer erheblichen Anzahl neuer Kräfte, weil uns einige erfahrene Mitarbeiter*innen verloren gegangen waren.
Sportlich konnte man mit dem Abschneiden in den Pokal-Wettbewerben nicht zufrieden sein. Mit der Trennung von Marco Rose als Cheftrainer und mit dem Engagement von Edin Terzić als neuer Cheftrainer haben wir die Konsequenzen gezogen. Der BVB hatte aus unserer Sicht nicht das Maximale aus den vorhandenen Potenzialen gemacht – Grundvoraussetzung, um bei den gegebenen internationalen Wettbewerbsbedingungen mithalten zu können. Der Abschied von Michael Zorc nach 44 Jahren aktiven Gestaltens des BVB stellt eine bedeutende Zäsur dar. Michaels Verdienste können nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Fans des BVB haben dies mit feinem Gespür auf den Punkt gebracht: „Deine Träume wurden unsere Geschichte“. Dennoch gilt es den Blick nach vorn zu richten. Beim lang geplanten Übergang des Amtes des Sportdirektors von Michael Zorc auf Sebastian Kehl können wir bereits an vielen Stellen eine eigene Handschrift erkennen. Die ersten Schritte bei der Zusammenstellung des Kaders und eines innovativen Staffs unter Sebastians Leitung stimmen uns für die kommende Saison hoffnungsvoll. Das Ziel ist klar: Maximaler Einsatz für größtmöglichen Erfolg.
Gesellschaftlich stellt die Israelreise einer zwanzigköpfigen Delegation mit der Einladung in die Gedenk- und Begegnungsstätte Yad Vashem im Mai 2022 ein besonderes Signal dar, das stellvertretend für die kontinuierliche Arbeit von Borussia Dortmund für eine vielfältige Gesellschaft und gegen Diskriminierungen jeder Form steht. Das Benefizspiel des BVB gegen Dynamo Kiew mit einem beeindruckenden Spendenergebnis für die Ukrainehilfe bildet einen weiteren Meilenstein, der international große Beachtung und Anerkennung fand. Es ist das kontinuierliche Bemühen so vieler in Schwarzgelb um ein demokratisches und freiheitliches Miteinander, das uns zuversichtlich und entschlossen stimmt, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen.
Der BVB sieht in der im Mai 2022 beschlossenen und konkreten Lizenzierungsregelung der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH nicht nur eine Verpflichtung, sondern auch eine große Chance für eine nachhaltige Entwicklung im Profifußball. Die besonderen, langfristigen Herausforderungen des Klimawandels werden durch die krisenhaften Aktualitäten zwar häufig überlagert – Borussia Dortmund will dennoch mit konkreten und ambitionierten Zielen dazu beitragen, weiterhin Vorbild zu sein und auch hier das Machbare zu erreichen.
Wir wünschen Ihnen nun viel Freude bei der Lektüre des vorliegenden Berichts.
![]() Hans-Joachim Watzke |
![]() Thomas Treß |
![]() Carsten Cramer |
Stakeholder Dialog

Unser Stakeholder-Dialog
Der BVB berührt die Interessen vieler Menschen. Deshalb ist für uns der Austausch mit unseren Anspruchsgruppen – auch Stakeholder genannt – sehr wichtig. Unser Ziel ist es, die unterschiedlichen Interessen möglichst in Einklang zu bringen, gegenseitiges Vertrauen zu stärken und langfristig zu erhalten. Im Dialog mit unseren verschiedenen Stakeholdern machen wir unsere Entscheidungen und unser Handeln sowie die daraus resultierenden Auswirkungen transparent, um im Austausch Rückmeldungen für unsere Weiterentwicklung zu erhalten.
Unsere Stakeholder
Borussia Dortmund ist umgeben von Teilhabern, Betroffenen und Interessierten, die in Wechselwirkung zueinander stehen und in beträchtlichem Maße von den Auswirkungen der Aktivitäten des BVB beeinflusst werden. Im Umkehrschluss nehmen diese Stakeholder, je nach Intensität der Beziehung, Einfluss auf Entscheidungen des BVB. Dies betrifft damit im Kern nicht nur Fans, Mitglieder und Mitarbeiter*innen, sondern auch Sponsoren und Lieferanten, die nicht selten aus vertraglichen Vereinbarungen heraus beide Rollen vereinen. Weitere Anspruchsgruppen sind Behörden, Verbände und die Medien, aber auch die direkten Anlieger, die Stadt Dortmund und die weitere Region, welche Ansprüche oder Erwartungen an den BVB haben oder durch ihn beeinflusst werden. Als börsennotiertes Unternehmen sind zudem die Ziele, Bedürfnisse und Interessen unserer Aktionäre zu berücksichtigen.
Strukturierter Dialog
Mit all diesen Gruppen stehen wir fortlaufend in intensiven Gesprächen, um zu verstehen, welche Themen sie gegenwärtig und zukünftig für den BVB als relevant erachten, wie sie unsere Leistung bewerten und welche Ansprüche sie an uns stellen. Dazu leistet insbesondere unsere Service-Hotline einen unmittelbaren und regelmäßig positiv bewerteten Service.
Mit der Fandelegiertentagung, die im August 2021 digital und im Mai 2022 in Präsenz stattfand, und dem Fanrat, der sich im fünfwöchigen Rhythmus traf, wurden Plattformen etabliert, die die Kommunikation mit unseren unterschiedlichen Fangruppen strukturell institutionalisieren. Eine wichtige Neuerung stellen vier Arbeitsgruppen des Fanrats dar, die sich im Dreimonatsrhythmus zu den Themen Merchandising, Digitales, Ticketing und Spieltagsorganisation treffen. Auch das Format der Fantage, bei dem konkrete, fanrelevante Themen vertieft werden, konnte viermal im Berichtszeitraum stattfinden.
Pressekonferenzen fanden teils als Livestream, teils in Präsenz statt. Der direkte Austausch mit unseren Mitarbeiter*innen, Fans und Geschäftspartnern wurde intensiv gepflegt; der Dialog mit unseren Sponsoren dazu umfangreich fortgeführt. Zum ersten Mal konnte im Juni 2022 ein BVBRoundtable Nachhaltigkeit mit Partnern und Sponsoren stattfinden. Es wurde unter anderem die Nachhaltigkeitsstrategie von Borussia Dortmund vorgestellt und über den aktuellen Stand rund um das DFL-Lizenzierungsverfahren informiert. Mit vielen positiven Erkenntnissen, einem lebhaften Austausch und einem erweiterten Netzwerk wurde der erste Roundtable erfolgreich abgeschlossen.
Darüber hinaus hat sich der BVB konstruktiv in die Gremienarbeit relevanter Verbände und Organisationen eingebracht. Hans-Joachim Watzke, Vorsitzender der Geschäftsführung des BVB, übernahm den Vorsitz des Aufsichtsrates der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH und ist als 1.
Vizepräsident des DFB Mitglied des DFB-Präsidiums, in dem er den professionellen Fußball vertritt. Darüber hinaus ist er Mitglied des Boards in der European Club Association (ECA).
Die Lizenzierungsauflagen für die Saison 2022/2023 sehen engere Vorgaben für den Klub-Fan-Dialog vor. Der BVB ist Teil des Arbeitskreises gewesen, der die neuen Regularien entwickelt hat. Inhaltlich konnten Elemente des bestehenden Dialoges beim BVB einfließen.
Der kontinuierliche Austausch mit der Stadt Dortmund und der Region sowie den Sicherheitsorganen, dem Deutschen Roten Kreuz, der Polizei, der Feuerwehr und den weiteren entsprechenden Organen wurde fortgeführt. Mit unseren Lieferanten stehen wir in einem intensiven Dialog zu Erwartungen, Prozessen und Realisierungsmöglichkeiten insbesondere für die nachhaltigere Ausgestaltung unseres Merchandising-Produktportfolios.
Wesentlichkeit

Unsere wesentlichen Themen
Mit dem Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 hat die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA im Dezember 2017 ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht nach GRI-Standards vorgelegt und aktualisiert diesen jährlich. Die im Herbst 2021 erfolgte Novellierung der grundlegenden GRI Universal Standards wurde in der Berichterstattung 2021/2022 angewendet.
Wesentlichkeit
Bei der Anwendung der GRI-Standards ist die Organisation verpflichtet, vorrangig über die Themen zu berichten, die ihre wichtigsten Auswirkungen (Impacts) auf die Wirtschaft, die Umwelt und die Menschen, einschließlich der Auswirkungen auf ihre Menschenrechte, beinhalten. In den GRI-Standards werden diese Themen als die wesentlichen Themen der Organisation bezeichnet. Darüber hinaus ist der BVB als Konzern – also die GmbH & Co. KGaA als Muttergesellschaft mit den Tochtergesellschaften – seit dem Geschäftsjahr 2017/2018 gesetzlich verpflichtet, mindestens zu den wesentlichen nichtfinanziellen Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen sowie zur Achtung der Menschenrechte und Korruptionsbekämpfung zu berichten, sofern diese für das Verständnis der wirtschaftlichen Lage des BVB wesentlich sind. Diese gesetzlich verpflichtende Berichterstattung erfolgt im Rahmen dieses Nachhaltigkeitsberichts, der den sogenannten “Gesonderten nichtfinanziellen Bericht”, als solcher besonders gekennzeichnet, beinhaltet.
Prozess nach Universal Standard GRI 3 2021
Dem Prozess nach GRI 3 2021 folgend, lag zunächst das Augenmerk auf der Einordnung der Auswirkungen in den Unternehmenskontext, der sich dynamisch verändert. Dafür steht der BVB in einem kontinuierlichen Dialog mit seinen Stakeholdern. Auf der Basis der im Stakeholder-Dialog gewonnenen Erkenntnisse wurden die potenziellen wirtschaftlichen, umweltbezogenen und gesellschaftlichen beziehungsweise sozialen Auswirkungen des BVB je Arbeitsschwerpunkt identifiziert. Deren Signifikanz wurde dann strukturiert mit den internen Fachverantwortlichen und mit dem Fanrat im Frühjahr 2022 evaluiert und im Anschluss priorisiert.
Auswahl der potenziellen Auswirkungen
Bei der Auswahl der potenziellen Auswirkungen, die Eingang in die Diskussionen mit den Fachverantwortlichen beziehungsweise mit dem Fanrat fanden, wurden die folgenden Faktoren berücksichtigt:
- Einschätzungen der ökonomischen, ökologischen und/oder sozialen Auswirkungen; Interessen und Erwartungen der Anteilseigner* innen;
- Ökonomische, soziale und/oder ökologische Interessen und Themen, die durch externe Stakeholder vorgebracht werden;
- Heutige und zukünftige Branchenanforderungen;
- Maßgebliche Gesetze, Richtlinien und internationale oder freiwillige Vereinbarungen und Vorgaben des DFB und der DFL mit strategischer Bedeutung für den BVB und seine Stakeholder, wie zum Beispiel die DFL- Lizenzierungsanforderungen ab 2023/2024;
- Zentrale Werte, Richtlinien, Strategien, betriebliche Managementsysteme, Ziele und Vorgaben; Anforderungen aus dem UN Global Compact;
- Menschenrechte;
- Kernkompetenzen des BVB und die Art und Weise, wie sie zur Entwicklung der Nachhaltigkeit beitragen können;
- Konsequenzen für den BVB, die sich auf die ökonomischen, ökologischen und/oder sozialen Auswirkungen beziehen, wie zum Beispiel Risiken für das Geschäftsmodell oder die Reputation; Rahmen-„Anforderungen“ der UEFA für die EURO 2024: ISO 20121, ISO 50001;
- Steigende Sponsorenerwartungen;
- Externe, reputationsrelevante Ratings: S&P, Moody’s, CDP, IÖW, EcoVadis, Cum Ratione etc.; Anforderungen aus dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz;
- Steigende Fanerwartungen – gesellschaftliche Strahlkraft.
Signifikanz
Der Grad der jeweiligen ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkung – deren Signifikanz – wurde im Rahmen von strukturierten Interviews mit den jeweiligen Fachverantwortlichen beim BVB, verantwortlichen Direktor*innen und im Rahmen eines Workshops mit dem Fanrat bewertet. Die Bewertung erfolgte jeweils nach einem Punktesystem von 1/niedrig bis 6/hoch.
Priorisierung
Die Ergebnisse der verschiedenen Einschätzungen zur Bedeutung der Auswirkungen wurden dann zu Themen zusammengefasst und priorisiert. Dabei wurden aus den Auswirkungen, die eine durchschnittliche Bewertung größer 4 zeigten, die wesentlichen Themen abgeleitet und den fünf Arbeitsschwerpunkten zugeordnet. So finden die materiellen Auswirkungen Berücksichtigung im Nachhaltigkeitsmanagement des BVB. Als Ergebnis der bewerteten Signifikanz und der Priorisierung der Auswirkungen wurden die Begriffe und Zuordnungen im Vergleich zur letztjährigen Berichterstattung wie folgt angepasst:
- Die Handlungsschwerpunkte „Immer oben dranbleiben: Profifußball“ und „Immer nachwachsen lassen: Dortmunder Jungs“ wurden zu einem Arbeitsschwerpunkt „Immer oben dranbleiben: Profifußball“ zusammengefasst. Darunter werden die beiden wesentlichen Themen „Sportliche Höchstleistung“ und „Nachwuchsförderung“ geführt.
- Das wesentliche Thema „Fangemeinschaft und Fanverhalten“ wurde in „Fangemeinschaft“ umbenannt.
- Das wesentliche Thema „Medien und soziale Netzwerke“ wurde in „Kommunikation“ umbenannt.
- Die wesentlichen Themen „Ökonomische Leistung“ und „Marke BVB“ wurden zum Thema „Wirtschaftlicher Erfolg“ zusammengefasst.
- Die wesentlichen Themen „Verantwortlicher Ein kauf“, „Produktsicherheit und Produktqualität“ sowie „Servicequalität“ wurden zum Thema „Lieferkette und Produktverantwortung“ zusammengefasst.
- Das wesentliche Thema „Regeltreue und Risikomanagement“ wird als solches aufgelöst. Entsprechend den Anforderungen zu GRI 2 General Disclosures 2021 wird darüber im Teil „Allgemeine Angaben” berichtet und bleibt damit Teil des gesonderten nichtfinanziellen Berichts.
16 wesentliche Themen in fünf Arbeitsschwerpunkten
Als Ergebnis aus dem beschriebenen Prozess sind in Abstimmung mit der Geschäftsleitung 16 wesentliche Themen in fünf Arbeitsschwerpunkten definiert worden, die in diesem Nachhaltigkeitsbericht mit ihren Managementansätzen behandelt werden.
Nachhaltige Entwicklung

Unsere nachhaltige Entwicklung
Statement der Geschäftsführung zum UN Global Compact
Als erster Bundesligist und zweiter europäischer Fußballklub überhaupt hat der BVB den Global Compact der Vereinten Nationen unterzeichnet. Der UN Global Compact (UNGC) ist die freiwillige Wirtschaftsinitiative der Vereinten Nationen für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Unternehmensführung. Als noch junger Teilnehmer am UNGC unterstützt und fördert Borussia Dortmund die zehn Prinzipien des Global Compact in den Bereichen der Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung.
Wir verpflichten uns dazu, den Global Compact und seine Prinzipien in die Unternehmensstrategie, die Unternehmenskultur und das Tagesgeschäft zu integrieren und uns an Kooperationsprojekten zu beteiligen, die die allgemeinen Ziele der Vereinten Nationen, insbesondere die Sustainable Development Goals (SDGs), fördern. Borussia Dortmund kommuniziert dieses Engagement klar gegenüber seinen Stakeholdern und der allgemeinen Öffentlichkeit.
Wir erkennen an, dass eine entscheidende Bedingung unserer Teilnahme am Global Compact das jährliche Einreichen eines Fortschrittsberichts (Communication on Progress, COP) ist, der die Bemühungen unseres Unternehmens zur Umsetzung der zehn Prinzipien beschreibt. Wir unterstützen eine öffentliche Rechenschaftspflicht und das Gebot der Transparenz und verpflichten uns daher, jährlich über unsere Fortschritte zu berichten, im Einklang mit den COP-Richtlinien des Global Compact.
Dieser Verpflichtung kommen wir mit dem vorliegenden Nachhaltigkeitsbericht zur Saison 2021/2022 nach.
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Die 10 Prinzipien des UNGC
MENSCHENRECHTE
1. Unternehmen sollen den Schutz der internationalen Menschenrechte unterstützen und achten.
2. Unternehmen sollen sicherstellen, dass sie sich nicht an Menschenrechtsverletzungen mitschuldig machen.
ARBEITSNORMEN
3. Unternehmen sollen die Vereinigungsfreiheit und die wirksame Anerkennung des Rechts auf Kollektivverhandlungen wahren.
4. Unternehmen sollen für die Beseitigung aller Formen von Zwangsarbeit eintreten.
5. Unternehmen sollen für die Abschaffung von Kinderarbeit eintreten.
6. Unternehmen sollen für die Beseitigung von Diskriminierung bei Anstellung und Erwerbstätigkeit eintreten.
UMWELT
7. Unternehmen sollen im Umgang mit Umweltproblemen dem Vorsorgeprinzip folgen.
8. Unternehmen sollen Initiativen ergreifen, um größeres Umweltbewusstsein zu fördern.
9. Unternehmen sollen die Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien beschleunigen.
KORRUPTIONSPRÄVENTION
10. Unternehmen sollen gegen alle Arten der Korruption eintreten, einschließlich Erpressung und Bestechung.
Nachhaltigkeitskriterien im Lizenzierungsverfahren
Die Erste und Zweite Bundesliga haben in Deutschland als erste große Profifußball-Ligen eine verpflichtende Nachhaltigkeitsrichtlinie in ihrer Lizenzierungsordnung verankert. Grundlegend zielt die Richtlinie darauf ab, eine nachhaltige Entwicklung fortschrittlich innerhalb des DFL e.V. zu verankern und zeitgleich einen umsetzbaren Handlungs- und Entwicklungsrahmen für die Klubs zu schaffen. Der BVB unterstützt die gewählte Vorgehensweise und stellt bereits mit dem vorliegenden Bericht seinen Entwicklungsstand bezüglich der einzelnen Kriterien dar, indem eine inhaltliche Zuordnung an den jeweiligen Textstellen indiziert wird.
Wie der BVB bereits zu Beginn seines strukturierten Entwicklungsprozesses im Nachhaltigkeitskontext und der damit verbundenen Berichterstattung nach international anerkannten GRI-Standards definiert hat, bedarf die Umsetzung für den jeweiligen Klub eines gesamthaften Ansatzes über alle Dimensionen und Handlungsfelder hinweg. Darüber hinaus ist eine nachhaltige Entwicklung immer ein dynamischer Prozess, sodass entsprechende Strategien, ausgearbeitete Konzepte oder Einzelmaßnahmen regelmäßig überprüft und in einem rollierenden Prozess weiterentwickelt werden müssen.
Nachhaltigkeitsstrategie
Vision
Der BVB stellt an sich selbst den Anspruch, nicht nur zu den sportlich führenden Fußballklubs in Europa zu gehören, sondern durch sein konsequentes Handeln auch zu den nachhaltigsten Klubs zu zählen und als solcher durch glaubwürdige und verständliche Kommunikation wahrgenommen zu werden. Die nachhaltige Entwicklung bedeutet für den BVB, so zu handeln, dass die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt werden, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen einzuschränken, und dabei die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – wirtschaftlich effizient, sozial gerecht, ökologisch tragfähig – gleichberechtigt zu betrachten. Auf der Basis des sportlichen und ökonomischen Erfolges nimmt der BVB seine eng mit Dortmund und der Region verbundene Verantwortung wahr und erkennt die nachhaltige Entwicklung als ein globales Leitprinzip an.
Mission
Unsere fünf Nachhaltigkeitsgrundsätze
- Unsere sportliche Entwicklung und das Einstehen für unsere Werte sind die Basis für die Begeisterung und Bindung unserer Fans und Mitarbeiter*innen und somit allen Erfolges.
- Die Gemeinschaft mit unseren Fans in Dortmund und weltweit steht im Zentrum unserer Anstrengungen und beruht auf Verständnis und Austausch.
- Unser Wirtschaften ist geprägt von Weitblick, Fairness sowie einem verantwortungsvollen Produkt- und Serviceangebot und berücksichtigt die Chancen und Risiken der Digitalisierung.
- Wir nutzen unsere Strahlkraft, um gesellschaftliches Gelingen durch soziales Engagement, demokratische Bildung und gesundheitsbezogene Initiativen zu fördern.
- Wir gestalten unsere Veranstaltungen, Produkte und Leistungen umweltfreundlich, klimaschützend und ressourcenschonend.
Zieldefinitionen und Beiträge zu den globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs)
Die Agenda 2030 erkennt den Sport als wichtigen Wegbereiter für eine nachhaltige Entwicklung an. Sie würdigt den wachsenden Beitrag zur Verwirklichung von Frieden durch die Förderung von Toleranz und Respekt sowie den Beitrag, den der Sport zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung leistet.
Zwischen SDGs und Sport können somit vielfache Verbindungen hergestellt werden. Die engsten Bezüge werden im Allgemeinen zu den Zielen „Gesundheit und Wohlergehen“, „Hochwertige Bildung“, „Geschlechtergleichheit“, „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“, „Weniger Ungleichheiten“, „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ sowie „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ ausgemacht.
Auf der Grundlage unserer definierten Nachhaltigkeitsgrundsätze und den 10 Prinzipien des UNGC arbeiten wir interdisziplinär und abteilungsübergreifend daran, quantifizierbare Ziele für unsere wesentlichen Themen mit dazugehörenden Maßnahmen zu entwickeln und im Rahmen unserer neu definierten fünf Arbeitsschwerpunkte umzusetzen.
Die Verknüpfung der Arbeitsschwerpunkte mit den in der Agenda 2030 vereinbarten Zielen der Vereinten Nationen zur Nachhaltigen Entwicklung, den „Sustainable Development Goals“, sehen wir als den logischen Schritt zur Weiterentwicklung des BVB. Die Zuordnungen von SDGs, Arbeitsschwerpunkten und wesentlichen Themen sind in der Grafik oben dargestellt.
Jedem Arbeitsschwerpunkt mit seinen wesentlichen Themen wurden die SDGs zugeordnet, zu denen wir auf unterschiedlichen Ebenen unserer Einschätzung nach jeweils die größten Zielbeiträge leisten können. Diese werden in diesem Bericht in den entsprechenden Kapiteln der Arbeitsschwerpunkte dargestellt.
Fokus & Schwerpunkte
Unsere Matchwinner
Im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung des BVB als ganzheitlicher Prozess haben wir die Bereiche unseres Handelns identifiziert, die unter der drängenden Aktualität der ökologischen Auswirkungen priorisiert weiterentwickelt werden. Hierzu haben wir fünf sogenannte „Matchwinner“ als langfristige, übergreifende Projekte angestoßen: