Für Geisterspiele
war ich dankbar.

Für Geisterspiele<br>war ich dankbar.

Massive Einschnitte im Veranstaltungs-
kalender 2020/2021

Ein Satz, der nachklingt und manches bewusst macht. Er stammt von Rolf Engau, der seit rund sechs Jahren bei der BVB Event & Catering GmbH arbeitet und sich sicher ist: „Ohne Geisterspiele oder Sonderspielbetrieb, wie es korrekt heißt, hätte ich meinen Job nicht mehr! Corona war für unseren Bereich ein absoluter Totalausfall. Wir hatten zusätzliche Kosten für Hygienemaßnahmen aber fast keinen Ertrag. Welcher Arbeitgeber kann sich das ohne Betrieb über einen unbestimmten Zeitraum leisten? Wir alle im Team sind dankbar, dass wir noch hier sind.“

Rolf Engau ist dafür verantwortlich, dass im Hospitality-Bereich des Stadions alles gastlich erscheint. Über 300 Servicekräfte sorgen allein hier dafür, dass die Gäste sich am Spieltag wohlfühlen. „Gastronomie ist Detail, ich achte auch auf den Sitz der Schürze. Man macht sich meist keine Vorstellung davon, wie viel Teamwork hinter einem Heimspieltag steckt. In der Zeit ohne Zuschauer*innen waren wir ja zum Teil über das ganze Unternehmen verteilt.“ Im Merchandising wurde beim Maskenkonfektionieren geholfen oder mit den Fanbeauftragten Solidaritätsmaßnahmen organisiert. Es wurde intern unterstützt, wo es gerade notwendig war. „Nun freuen sich alle, dass wir wieder Gastgeber*innen sein dürfen!“

Der zusätzliche Aufwand im Stadion ist nicht zu unterschätzen. „Wir haben Hunderte Quadratmeter Plexiglas aufgehängt, um den Hygienebestimmungen an den Essensausgaben und in den Sitzbereichen zu entsprechen.

Bei allen Maßnahmen haben wir aber darauf geachtet, Unnötiges zu vermeiden – nicht nur aus Kostengründen. Schon vor Corona haben wir auf unsere Tischsets aus Papier verzichtet. Ich bin ja eigentlich für`s Schönmachen, das war mir zunächst suspekt. Aber mit umweltfreundlichen Servietten und dem Verzicht auf Strohhalme und Becherdeckel gehen wir den gleichen Weg. Noch vor kurzem haben wir davon Tausende pro Spieltag verbraucht …“

Die Flexibilität zur Veränderung ist in der Eventbranche natürlich Grundbedingung. Das war schon immer so und macht sich bis zur Urlaubsplanung bemerkbar. „Urlaub mache ich in den Länderspielpausen der Mannschaft, an jedem Spieltag bin ich hier.“ Eigentlich nichts Besonderes – bis auf eine Kleinigkeit: „Du gehst bei 41.000 Zuschauer*innen im Stadion in den Urlaub und kommst bei bis zu 67.000 Zuschauer*innen zurück. Wie lange warst Du weg? Eine Woche!“