Ein Spieler des FC Sevilla hat Abdou Kamara wiederholt rassistisch beleidigt.
Bei den Youth-League-Spielen von Borussia Dortmunds U19 gegen den FC Sevilla ist es zu rassistischen Vorfällen gekommen. Dazu äußert sich Lars Ricken, Direktor Nachwuchsleistungszentrum beim BVB.
„Wir haben uns nicht schon gestern geäußert, weil wir uns bewusst nicht von Emotionen treiben lassen wollten, sondern mit kühlem Kopf bewerten, was vorgefallen ist. Und hier bleibt ein äußerst schlechtes Gefühl in Richtung des FC Sevilla und seines Spielers genau wie in die des Schiedsrichter-Teams.
Die ganze Sache hat ja leider eine traurige Vorgeschichte aus dem Hinspiel von vor einer Woche, als derselbe Spieler wie gestern unseren Spieler Abdou Kamara rassistisch beleidigt hatte. Schon da hätten wir uns übrigens ein konsequentes Durchgreifen des FC Sevilla gewünscht. Aufgrund dieses Vorfalls hatten wir nun das Schiedsrichter-Team um entsprechend erhöhte Sensibilität gebeten, die uns auch zugesichert wurde. Doch als es dazu kam, und Abdou Kamara sich absprachegemäß an den Vierten Offiziellen gewandt hatte, taten die Unparteiischen die offenkundigen Affenlaute als nicht zweifelsfrei rassistische Äußerung ab.
Wir haben den Platz trotz des erneuten Zwischenfalls nicht verlassen, weil der Schiedsrichter uns mit seinem Handeln leider das ungute Gefühl vermittelt hat, dass im Zweifelsfall Aussage gegen Aussage stehen würde, und indem Absprachen nicht eingehalten und Richtlinien nicht befolgt worden sind, unsere Spieler und wir als Mannschaft und Club hätten fürchten müssen, noch obendrein bestraft zu werden. Also haben wir uns darauf eingeschworen, dem Gegner sportlich und mit unserem Verhalten auf dem Platz die richtige Antwort zu geben.
Als Borussia Dortmund engagieren wir uns seit Jahren konsequent und nachhaltig gegen jede Form von Diskriminierung. Für uns hat Rassismus keinen Platz im Fußball – nicht umsonst steht in unserem Trikotnacken unser Slogan ‚Borussia verbindet‘.“