24/7 grüne
Gedanken.
Willi Droste
Platzwart beim BVB
„Der Rasen hat einen eigenen Charakter“
„Wir hören jetzt das Gras wachsen.“ Bei Experten wie Willi Droste ist Spaß von Ernst oft schwer zu unterscheiden. Hört sein 18-köpfiges Team wirklich den Rasen wachsen, oder waren nur die dröhnenden Ventilatoren gemeint? „Beides natürlich“, Willi lacht gern.
„Den besten Rasen zu haben, das ist schon eine Menge Aufwand. Unsere Jungs sollen ja schnell kombinieren können und sich nicht verletzen.“ Das Stadion lässt nicht genügend Sonnenlicht für robusten Wuchs hinein. Sommerliche Hitze und Winterfrost wollen bewältigt werden. Also muss man beleuchten und auch gleichmäßig bewässern, oder - wenn es zu viel Nässe gibt - mit dem Ventilator belüften. „Die sind schon etwas größer“, meint Willi und lehnt an einem der mehr als mannshohen Hightech-Geräte.
„Wir arbeiten hier mit der Natur, nicht dagegen. Der Rasen hat seinen eigenen Charakter, und man lernt sich mit den Jahren kennen.“ Viele Preise wurden bereits gewonnen, zuletzt 2017 der „Pitch of the year“ von der DFL - der Ritterschlag für jedes Stadiongrün.
„Viel hilft viel, das ist Unsinn. Wir achten auf den optimierten Einsatz von Dünger und reduzieren entgegen der Lehrmeinung sogar Stickstoffgaben im Sommer. Auch beim Strom und Wasser haben wir dazugelernt. In Brackel gibt es eine Wasserrückführung und Zisternen. Im Stadion wurden Zähler eingebaut, um den Ressourceneinsatz zu optimieren. Dazu kommen Solarpanels auf dem Dach. Wir haben hier ja große Flächen.“ Sagt er und ist fast schon wieder weg - viel zu tun. „Tschüss.“